Positiver Einfluss auf die Inneren Organe

Zum Bindegewebe zählen verschiedene Gewebearten des ganzen Körpers. Dazu zählen beispielsweise die Haut, Faszien, Bänder oder Sehnen. Das Bindegewebe ist sozusagen eine Schutzhülle gegen mechanische Einflüsse von aussen wie Schläge oder Stösse und bewältigt täglich eine Vielzahl von Aufgaben. Das Bindegewebe stabilisiert die inneren Organe und reguliert die Wärmeabgabe des Körpers. Einige Experten sind sogar der Meinung, dass unser Bindegewebe als Sinnesorgan angesehen werden sollte.

Die Bindegewebsmassage ist eine manuelle Reiztherapie. Dabei wird vor allem das Bindegewebe massiert. Es kommen verschiedene Haut-, Unterhaut- und Faszientechniken zum Einsatz. Diese bewirken, dass sich positive Effekte nicht nur am Massageort erzielen lassen. Über Nervenreizungen werden die inneren Organe beeinflusst. Die Bindegewebsmassage wird hauptsächlich am Rücken angewendet und im Bereich der Gelenke durchgeführt. Spannungsverhältnisse werden so normalisiert und Unter- und Überspannungen im Rückenbereich werden ausgeglichen. Diese Massagetechnik wird durchaus auch als Bindegewebsmassage für Füsse, Bauch, Beine und Gesicht angewandt.

Die Bindegewebsmassage wird auch als subkutane Reflextherapie (SRT) bezeichnet. Bei der Massage kommt eine Strich- und Zugtechnik zum Einsatz. Diese wird vor allem mit zwei Fingern, dem Mittel- und Ringfinger, ausgeführt. Mit einer oder zwei Fingerkuppen wird am Bindegewebe ein Zugreiz bewirkt. Die Massage hat nicht nur Einfluss auf die Gewebeschichten. Sie wirkt segmental-reflektorisch. Das bedeutet, dass sie auch Auswirkungen auf Organe und Nerven hat. Auch die Knochen, Sehnen, Bänder und Muskeln werden beeinflusst. Durch den Einfluss auf vegetative Regulationsmechanismen werden die Selbstheilungskräfte aktiviert.

Bei der Rückenmassage wird von unten nach oben gearbeitet. Die Dauer der Behandlung beträgt zwischen zehn und dreissig Minuten. Die Massage erfolgt auf trockener Haut. Es werden keinerlei Öle oder Cremes verwendet. Durch den Zugreiz kann die Massagetechnik, verursacht durch Verklebungen im Gewebe, schmerzhaft sein. Hier ist das Feingefühl des Therapeuten gefragt. Der Zugreiz wird individuell dosiert. Als Folge der Behandlung kann es durch die vermehrte Durchblutung zu Rötungen der Haut kommen. Dieser Effekt legt sich aber bald wieder. Im Anschluss an die Behandlung ist eine Ruhepause von ungefähr einer halben Stunde sinnvoll.

Die Therapie hat eine positive Wirkung auf die Durchblutung und den Lymphfluss. Ausserdem wirkt sie auf den Hormonhaushalt und auf den Säure-Basen-Haushalt. Ebenso ist ein positiver Einfluss auf die Verdauung und das vegetative Nervensystem zu vermerken.

Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten zählen das Lösen von Verklebungen und der Spannungsausgleich im Bindegewebe. Bei chronischen Krankheiten werden durch die Therapie Heilreflexe aktiviert. Ein weiteres Einsatzgebiet liegt bei der Narbenbehandlung. Hier kann die Bindegewebsmassage am Bauch nach der Schwangerschaft eingesetzt werden. Ebenso kann eine Bindegewebsmassage sowohl während der Schwangerschaft als auch während der Geburt eingesetzt werden.

Unter anderem kann die Bindegewebsmassage bei Erkrankungen des Bewegungsapparats Linderung bringen. Sie wird zum Beispiel bei Arthrose oder rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Auch bei Erkrankungen der Atemwege oder der Verdauungsorgane kann die Reizmassage helfen. Linderung kann z.B. bei Stress und Migräne eine Bindegewebsmassage im Gesicht bringen.

Nicht angewendet werden darf die Massage bei akuten Entzündungen und bei Infekten. Als Erstbehandlung kann die Massage durchaus schmerzhaft sein. Für Personen, die an Massagen gewöhnt sind, ist eine blockweise Behandlung am wirkungsvollsten. So wird der Körper immer neu stimuliert.