Faszien sind dünne, elastische Bindegewebshüllen, die unsere Muskeln, Knochen, Nerven, Blutgefässe und inneren Organe umhüllen und miteinander verbinden. Sie bilden ein dreidimensionales Netzwerk, das den gesamten Körper durchzieht. Massagen sind seit Jahrhunderten ein bewährtes Mittel zur Linderung von Verspannungen, Schmerzen und zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens. Bei der Berücksichtigung der Faszien in der Massagepraxis eröffnet sich jedoch eine ganz neue Dimension der therapeutischen Anwendung.

Faszien erfüllen mehrere Funktionen in unserem Körper:

1. Stütz- und Bewegungsfunktion: Sie geben unserem Körper Form und Stabilität und ermöglichen gleichzeitig Bewegung und Flexibilität.
2. Schutzfunktion: Faszien schützen die inneren Organe und Muskulatur vor Verletzungen.
3. Stoffwechselfunktion: Sie spielen eine Rolle im Stoffwechsel, indem sie Nährstoffe transportieren und Abfallstoffe entfernen.
4. Informationsfunktion: Faszien sind reich an Nervenendigungen und können somit auch Schmerzempfindungen und andere Signale an das Gehirn weiterleiten.

Faszien sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Körpers, der oft übersehen wird. Ein gesundes Fasziensystem unterstützt nicht nur unsere Beweglichkeit und sportliche Leistung, sondern trägt auch zu unserem allgemeinen Wohlbefinden bei. Es lohnt sich also, sich um seine Faszien zu kümmern und sie regelmässig zu trainieren!

• Faszientraining: Es gibt spezielle Übungen und Geräte (z. B. Faszienrollen), mit denen man gezielt das Fasziengewebe trainieren und Verklebungen lösen kann.
• Ausreichend Bewegung: Regelmäßige Bewegung hält die Faszien elastisch und geschmeidig.
• Hydration: Genug Wasser trinken hilft, das Fasziengewebe hydratisiert und gesund zu halten.
• Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit genug Nährstoffen unterstützt die Gesundheit der Faszien.

Faszien und ihre Bedeutung bei der Massage

1. Tiefengewebsmassage: Eine Form der Massage, die sich besonders auf die Faszien konzentriert, ist die Tiefengewebsmassage. Hier wird mit gezieltem Druck gearbeitet, um tieferliegende Muskel- und Faszienschichten zu erreichen. Diese Technik kann besonders effektiv sein, um Verklebungen und Verhärtungen in den Faszien zu lösen und somit die Beweglichkeit zu verbessern.
2. Myofasziale Freisetzung: Dies ist eine spezielle Technik, bei der durch manuellen Druck auf die Faszien Spannungen gelöst und die natürliche Bewegungsfähigkeit wiederhergestellt werden soll. Der Therapeut verwendet dabei Hände, Finger, Ellbogen oder spezielle Werkzeuge, um Druck auf bestimmte Bereiche auszuüben und so Verklebungen zu lösen.
3. Entspannung und Stressabbau: Da Faszien reich an Nervenendigungen sind, können Massagen, die sich auf die Faszien konzentrieren, nicht nur physische, sondern auch psychische Vorteile bieten. Das Lösen von Spannungen im Fasziengewebe kann dazu beitragen, Stress abzubauen und ein Gefühl der Entspannung zu fördern.
4. Erhöhte Körperwahrnehmung: Durch das gezielte Arbeiten an den Faszien können Klienten ein besseres Bewusstsein für ihren Körper entwickeln. Sie können lernen, wo sie Spannungen halten und wie sie diese loslassen können, was zu einer verbesserten Körperhaltung und Bewegungsführung beitragen kann.

Die Einbeziehung der Faszien in die Massagepraxis erweitert das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten und bietet sowohl physische als auch psychische Vorteile. Es ist wichtig, sich an einen qualifizierten Therapeuten zu wenden, der Erfahrung im Umgang mit Faszien hat, um die besten Ergebnisse zu erzielen.